Hans Günter Winkler (*24. Juli 1926 in Barmen; †9. Juli 2018 in Warendorf) war ein deutscher Springreiter und einer der erfolgreichsten Olympioniken in der Geschichte des Reitsports. Zwischen 1956 und 1976 gewann er fünf Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille bei Olympischen Spielen. Mit seinen außergewöhnlichen Leistungen, insbesondere auf der „Wunderstute“ Halla, schrieb er Sportgeschichte. Zudem wurde er zweimal Weltmeister und prägte den Reitsport nachhaltig auch über seine aktive Karriere hinaus.
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Frühes Leben und Einstieg in den Reitsport
Hans Günter Winkler wuchs in einer pferdeaffinen Umgebung auf, da sein Vater als Reitlehrer tätig war. Ursprünglich absolvierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er als Flakhelfer eingezogen und geriet in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er fliehen konnte. Nach dem Krieg arbeitete er in Kronberg im Taunus als Stalljunge und Reitlehrer, wo er auch Dwight D. Eisenhower Reitunterricht erteilte.
Sein Talent im Reitsport fiel bald auf, und er wurde 1950 nach Warendorf geholt, um sich dem wieder auflebenden Turniersport im Nachkriegsdeutschland zu widmen. Dort begann seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Stute Halla, die ihn später berühmt machen sollte.
Olympische Erfolge und legendäre Momente
Hans Günter Winkler nahm zwischen 1956 und 1976 an sechs Olympischen Spielen teil und schrieb Sportgeschichte:
- 1956 in Stockholm: Winkler gewann mit Halla sowohl die Einzel- als auch die Mannschaftswertung, trotz eines schweren Muskelrisses im ersten Durchgang. Diese Leistung gilt als eines der beeindruckendsten Ereignisse der olympischen Reitgeschichte.
- 1960 in Rom: Gold in der Mannschaftswertung.
- 1964 in Tokio: Erneut Gold in der Mannschaftswertung.
- 1968 in Mexiko-Stadt: Bronze in der Mannschaftswertung.
- 1972 in München: Gold in der Mannschaftswertung.
- 1976 in Montreal: Silber in der Mannschaftswertung.
Seine außergewöhnliche Zusammenarbeit mit Halla machte diese Stute zur „Wunderstute“ und sicherte Winkler einen festen Platz in der Geschichte des Reitsports.
Weitere sportliche Erfolge
Neben seinen olympischen Medaillen gewann Winkler auch bei Welt- und Europameisterschaften sowie nationalen Turnieren:
- Weltmeister: 1954 (Madrid) und 1955 (Aachen).
- Europameister: Gold 1957 (Rotterdam), weitere Medaillen in den Jahren danach.
- Mehrfacher deutscher Meister und Gewinner des Deutschen Championats (1952–1955).
Engagement nach der aktiven Karriere
Auch nach seinem Rückzug aus dem aktiven Sport blieb Winkler dem Reitsport eng verbunden. 1986 beendete er seine Wettkampfkarriere bei den Weltmeisterschaften in Aachen. Er engagierte sich für die Förderung des Nachwuchses und gründete Wettbewerbe wie den „Goldenen Sattel“ und das „HGW-Bundesnachwuchschampionat“.
Zudem war er als Sportdirektor bei verschiedenen Turnieren tätig, darunter die „Löwen Classics“ in Braunschweig. Seine zahlreichen Veröffentlichungen, darunter Bücher und Schallplatten, zeugen von seiner Leidenschaft und seinem Wissen über den Reitsport.
Auszeichnungen und Ehrungen
Hans Günter Winkler wurde für seine Verdienste mehrfach ausgezeichnet:
- Großes Bundesverdienstkreuz (1975) mit Stern (2008).
- Bambi-Medienpreis (1990).
- Aufnahme in die Hall of Fame des deutschen Sports (2006).
- Ehrung als weltbester Springreiter bei Olympischen Spielen (2002).
Persönliches Leben
Winklers Privatleben war von mehreren Ehen geprägt. Aus seiner zweiten Ehe gingen ein Sohn und eine Tochter hervor. 2011 verlor er seine vierte Ehefrau Debby Malloy durch einen Reitunfall. Winkler verstarb im Juli 2018 im Alter von 91 Jahren.
Vermächtnis
Hans Günter Winkler gilt als eine der herausragendsten Persönlichkeiten des internationalen Reitsports. Seine Erfolge, seine unermüdliche Förderung des Nachwuchses und seine Leidenschaft für den Sport machen ihn zu einem Vorbild für Generationen von Reitern. Sein Leben und Wirken werden unvergessen bleiben.